Ich denke, dass dieses die wirkliche Erkenntnis ist: Das Ansetzen am Gedanklichen. Nicht an dem sinnlich gegebenen, das fliesst natürlich mit ein, wie sollte das anders sein, aber der Verstand muss die Sache durchdringen, der kommt zuerst, wenn es um Erklärung geht. Das wurde schon zu Zeiten des Parmenides als schwer empfunden und der viel spätere Dialog zwischem dem Verstand und den Sinnen bei Demokrit macht dies deutlich. Die Diskussion aber hat Parmenides begonnen, er öffnete die Tür zu einer Naturbeschreibung, die bei dem Verstand beginnt, und das Sein als primitivste Begrifflichkeit ansetzt, und dieses Naturverständnis hat noch immer Gültigkeit, da werden Bohr und Heisenberg mit ihrer oberflächlichen schnellen Philosphie des Verbots nachzudenken, bald keine Rolle mehr spielen.
Bei Parmenides ist der Mensch sich selbst betrachtend und Teil der heiligen Schau und darum brauchte es einen weiteren großen Schritt, um zu dem zu kommen, was wir heute als Physik verstehen. Heraklit setzt die externe Welt als Objekt der physikalischen Beschreibung an und seine Vision, seine Einsicht, ist die, dass obwohl der Mensch ausgenommen wird, diese Naturbeschreibung eine auf Gesetzen beruhende ist. Aber Heraklit ist ohne Parmenides nicht denkbar und nicht verstehbar. Man muss sich die Mühe machen hinter die Gedanken zu kommen, man muss die Wurzeln der Gedanken erkennen, die Grundfrage in den Griff bekommen, ohne das ist alles nur halb verstanden, wenn überhaupt.
Ich will noch etwas hinzufügen, was moderne Erkenntnis
über die Natur ist, und eine Erkenntnis, die am Ende
unabhängig von jeglicher physikalischer Theorie ist und die
eine Aussage über das Sein ist, eigentlich ganz im Sinne
des Parmenides. Das ist die Nichtlokalität der Natur, die
von J.S.Bell in den sechziger Jahren gefunden wurde: Es gibt
momentane Wirkungen über beliebige Distanzen. Das heißt,
Theorien, die dieses nicht berücksichtigen, sind unwahr.