Allgemeine Ziele des Diplom-Studiengangs Mathematik



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Allgemeine Ziele des Diplom-Studiengangs Mathematik

gemäß der Studienordnung vom 27. Sept. 1994

Das Studium bereitet auf die Tätigkeit des Diplom-Mathematikers in anwendungs-, forschungs- und lehrbezogenen Tätigkeitsfeldern vor.

Dabei soll während der Ausbildung die Fähigkeit zum mathematischen Denken bei wissenschaftlichen, technischen, wirtschaftlichen oder organisatorischen Problemen erlangt werden. Da diese Probleme in der Berufswelt einem natürlichen Wachstum unterliegen, trägt die Ausbildung durch die Hinzunahme neuer mathematischer Methoden zu den traditionellen Lehrgebieten diesem Umstand Rechnung. Aus der Verbindung von Forschung und Lehre werden diese Methoden entwickelt.

Zwar ist das Studium des einzelnen Studenten zwangsläufig auf eine Auswahl aus diesen Gebieten beschränkt, die selbständig erfolgen soll, jedoch reglementiert die Diplomprüfungsordnung diese Auswahl mit dem Ziel, daß in der späteren Berufspraxis eine Einarbeitung in die vielfältigen sich stellenden Probleme erfolgen kann und eine Bewältigung dieser Aufgabenstellungen auf einer breiten Grundlage möglich ist.

Hierzu gehört die Vermittlung der Fähigkeiten, mathematische Strukturen zu erkennen, Arbeitsabläufe zu zerlegen und zusammenzusetzen und zu abstrahieren - nicht nur in den klassischen Gebieten Physik und Technik, sondern auch in Anwendungsgebieten wie Biologie, Medizin, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.

Oftmals sieht sich der Diplom-Mathematiker schließlich beruflich in eine Gruppe aus vorwiegend Nicht-Mathematikern eingebunden. Daher hängt sein Erfolg dann von seiner Fähigkeit ab, konkrete Aufgaben, die in der Fachsprache seines Anwendungsbereiches formuliert sind, auf ihren mathematischen Kern hin zu analysieren, und zu erkennen, welche Methoden aus dem breiten Spektrum der Mathematik zur Lösung dieser Aufgaben eingesetzt werden können. Nach der mathematischen Behandlung kommt es dann darauf an, die mathematischen Ergebnisse wieder in die jeweilige Fachsprache zurück zu übersetzen. Zur Erlangung und Förderung dieser Fähigkeit muß im Rahmen des Diplomstudienganges ein geeignetes Nebenfach gewählt werden.

Das Studium selbst gliedert sich in das Grundstudium und das Hauptstudium mit der Examensphase. Die Studieninhalte werden von den Studierenden aus Vorlesungen, Übungen, Seminaren und Praktika gewählt.

Während des Grundstudiums werden Grundkenntnisse vermittelt und die nötige Routine im Kalkül eingeübt, worauf das gesamte weitere Studium aufbaut (zu den Lehrinhalten siehe Studienplan). In der Regel soll das Grundstudium nach vier Semestern mit der Diplom-Vorprüfung abgeschlossen werden.

Im anschließenden Hauptstudium wird eine Auswahl von Lehrveranstaltungen aus Kerngebieten der Mathematik angeboten und durch die Einarbeitung in ein individuelles Schwerpunktgebiet ergänzt. In diesem Schwerpunktgebiet wird in der Regel auch die Diplomarbeit angefertigt. Zu den Kerngebieten gehören:

Mit den Vorlesungen sind in der Regel Übungen verbunden, in denen die für die Zulassung zur Diplomprüfung erforderlichen Leistungsnachweise erworben werden können (zur Gliederung des Hauptstudiums siehe Studienplan).

Das Hauptstudium soll eine individuelle Studienausrichtung ermöglichen, die die modernen Entwicklungen der Mathematik berücksichtigt. Durch den Besuch von Lehrveranstaltungen in verschiedenen Teilgebieten der Mathematik und in dem gewählten Nebenfach wird die für die Praxis nötige Breite gesichert. In ausgewählten Gebieten, zu denen auch das in der Diplomprüfungsordnung vorgeschriebene Schwerpunktgebiet gehört, wird an komplexe Fragestellungen und an die aktuelle Forschung herangeführt.

Das Diplomstudium wird nach bestandener Diplomhauptprüfung mit der Verleihung des akademischen Grades eines Diplom-Mathematikers/in abgeschlossen, mit dem in aller Regel auch die Voraussetzung zur Zulassung zur Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften (Dr. rer. nat.) gegeben ist.


Hauber
Wed Nov 20 16:14:16 MET 1996