Mathematisches Institut der Universität MünchenUniversität MünchenMathematisches Institut der Universität München

Versicherungsmathematisches Kolloquium

Am Montag, 30. Januar 2006, um 16 Uhr c.t. spricht

Prof. Dr. Hans-Joachim Zwiesler
(Universität Ulm)

im Hörsaal E05 über das Thema

Möglichkeiten und Grenzen von ALM

Zusammenfassung: Das fehlende Verständnis für ALM hat die deutschen Lebensversicherer in eine ihrer schwersten Krisen gestürzt. Als Konsequenz vollzieht sich ein fundamentaler Paradigmen-Wechsel von einer volumenabhängigen Steuerung hin zu wertorientierter Steuerung und Risikomanagement. Dafür braucht man Modelle, die (quantitative) Analysen als Basis für eine Unternehmenssteuerung ermöglichen. Dadurch wandelt sich die Bedeutung von ALM: Asset Liability Management wird (ein ganz wichtiger) Teil einer neuen Art, Versicherungsunternehmen zu steuern. Zusätzliche Bedeutung erhält ALM im Rahmen der Entwicklung von internen Modellen für Solvency II. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass ALM vorrangig ein Prozess ist und sich nicht in der reinen Implementierung eines Modells erschöpft.

Mit zunehmender Vielfalt der Anwendungen von ALM wird es immer wichtiger sicherzustellen, dass die verwendeten Methoden und Modelle vergleichbar sind und auf konsistenten Daten basieren. Dabei ist eine integrierte Sicht von Aktiv- und Passiv-Seite unerlässlich. Wenn hierfür stochastische Modelle verwendet werden, dann muss besondere Sorgfalt auf die Formulierung der Management-Regeln gelegt werden.


Stefan Tappe (tappe@mathematik.uni-muenchen.de) [Stand: 1. Februar 2006]