Am Montag, 11. Juni 2007, um 16 Uhr c.t. sprechen
im Hörsaal B005 über das Thema
Im Rahmen von Solvency II wird seit einigen Jahren europaweit ein risikobasierter Solvenzstandard für die Versicherungsbranche angestrebt. Das Zielkapital (Target Capital) steht dabei als co-zentraler Begriff neben Minimalkapital (Minimum Solvency) im Zentrum der aktuellen Diskussion. Es soll dem Anspruch gerecht werden, eine Richtgröße für das individuelle Risikokapital eines Versicherungsunternehmens zu sein.
Im Rahmen des Schweizer Solvenz-Tests (SST) präsentiert das Schweizer Bundesamt für Privatversicherungen einen Ansatz zur Bemessung des Zielkapitals. Dabei werden sogenannte Market Value Margins und das kohärente Risikomaß Expected Shortfall verwendet. Wir werden exemplarisch ein prinzipielles Defizit dieses Bemessungsansatzes aufzeigen und dann Riskokapitalbemessung einer axiomatischen Betrachtung unterziehen. Dabei werden wir sogenannte monotone Hüllen diskutieren und als Alternative zum SST-Maß präsentieren.
In einem zweiten Teil des Vortrags wird die Risikokapitalbemessung aus dynamischer Sicht betrachtet. Dabei werden konsistente Bemessungen im Zeitablauf im Vordergrund stehen. Wir präsentieren eine Variante des Expected Shortfalls als Alternative zum Konzept der Market Value Margins.
Stefan Tappe (tappe@mathematik.uni-muenchen.de) [Stand: 7. Juni 2007]