Bohmsche Mechanik ist eine neue Punktteilchenmechanik. Sie wurde 1952 von dem amerikanischen Physiker David Bohm (1917-1992) gefunden. Aus ihr ergibt sich unter anderem der Formalismus der Quantenmechanik als Beschreibung der Bohmschen Mechanik auf der phänomenologischen Ebene. Das Verhältnis von Bohmscher Mechanik und Quantenmechanik ist also ähnlich dem Verhältnis von Newtonscher Mechanik und Hydrodynamik. Um von den mechanischen Grundgleichungen der Bohmschen Mechanik zur phänomenologischen Beschreibung zu gelangen, benutzt man Argumentationen und Techniken der statistischen Mechanik [1]. Man kann diesen Weg relativ leicht gehen, denn Bohmsche Mechanik hat hervorragende chaotische Eigenschaften[2].
Probleme, die in unserer Arbeitsgruppe behandelt wurden, betreffen unter anderem die globale Existenz von Lösungen der Bohmschen Gleichungen[3], und eine statistische Begründung der Streutheorie[4].
Bohmsche Mechanik ist, wie Newtonsche Mechanik, nichtlokal. Sie erfüllt also die Anforderungen, die nach den Bellschen Ungleichungen jede physikalische Naturbeschreibung erfüllen muß. Sie ist aber auch in der jetzigen Form nicht relativistisch. Die Aufgabe, eine Bohmsche Theorie für die relativistische Raumzeit zu erfinden und zu analysieren ist besonders reizvoll, da die folkloristische Meinung besteht, daß relativistische Physik an eine lokale Beschreibung der Natur geknüpft sein muß [5].
Zur Zeit gehören zur Arbeitsgruppe Herr G. Bauer (Feynman-Wheeler-Theorie der elektromagnetischen Wechselwirkung.), Frau Dr. K. Berndl (relativistische Bohmsche Theorie), Herr Dr. Martin Daumer (quantenmechanische Operatoren und Streutheorie), Herr J. Fassomytakis (der klassische Limes der Quantenmechanik), und drei Diplomanden.